Teil 1: Die Herkunft der Norsk Skogkatt
– dies ist ihr norwegischer Name – ist bis heute unbestimmt. In keinem Fall handelt es sich jedoch um eine Wildkatze wie die Europäische Wildkatze, denn Typ und Fellqualität unterscheiden sich deutlich.
Als sicher gilt, dass wir es hier mit einer Rasse zu tun haben, die vom rauhen, norwegischen Klima in Jahrhunderten geformt wurde. Und nach ihrem gnadenlosen Prinzip stellte die Natur sicher, dass nur die Stärksten Kälte, Schneestürme, Eis und Regen überlebten und so dazu beitrugen, die Widerstandsfähigkeit der Waldkatze und ihre Anpassung ans Überleben stetig zu verbessern. So entwickelte sie u.a. ein spezielles, wetterabweisendes ‘doppeltes’ Fell, dessen dichtes, wolliges Unterfell gegen Kälte schützte, während das glatte und feste, leicht fettige Deckhaar (Grannenhaare genannt) Regen und Schnee abhielt. Die empfindlichen Ohrmuscheln werden von üppigen Haarbüscheln geschützt und die Fellbüschel zwischen den Zehen wiederum verhindern ein zu tiefes Einsinken in den Schnee.
Ihr kräftiger Knochenbau und die leicht höheren Hinterbeine machen sie zudem zu einem ausgesprochen guten Jäger und Kletterer, der z.B. Bäume mit dem Kopf voran wieder hinabsteigen kann.
Vermutlich kamen die ersten Katzen um 1000 A.D. nach Norwegen. Da einige byzantinische Eroberer skandinavische Garden – die Vaeringer – hatten, ist es denkbar, dass Türkische Angora die Vorfahren der Waldkatzen waren. Einige der eingeführten Tiere könnten in die Wildnis entwichen sein und sich in vielen Generationen dem dortigen Klima angepasst haben.
Es ist daher möglich, dass Maine Coon, Norwegische Waldkatzen, Türkische Angora und Sibirische Katzen gemeinsame Vorfahren haben und so miteinander verwandt sind. Ebenso gut könnten sich diese Rassen aber auch, bedingt durch ähnliche Lebensbedingungen, parallel entwickelt haben. So könnte die Waldkatze z.B. im Laufe der Evolution aus ehemals kurzhaarigen Katzen hervorgegangen sein.
Die ältesten, uns bekannten Quellen wiederum besagen, dass Waldkatzen bereits von den Wikingern als Mäusejäger und Haustiere gehalten wurden und mit ihnen zusammen auf deren Schiffen die Welt umsegelten. Wenn dies zuträfe, erklärte sich so das Vorkommen der vielen Halblanghaarkatzen in der Normandie und den USA.